Der Antifaschismus der Schà¼tzen hat halt seine Grenzen. Wir erinnern auch daran, dass zu einer groàŸen Schà¼tzenveranstaltung Jà¶rg Haider eingeladen wurde - dass er nicht erschien, hat dabei kaum eine Bedeutung, das Nicht-Erscheinen Haiders kann als ”Chronik” abgetan werden. Nicht nur Chronik, sondern zu den Kapiteln eines neu aufkeimenden Faschismus gehà¶ren die Haider-Sprà¼che, der die SS als anstà¤ndig bezeichnet hat und die Beschà¤ftigungspolitik im Dritten Reich als ordentlich, der auch schon wieder zwischen "gesunder" und "kranker" Kunst unterscheiden will, der in Kà¤rnten eine à¤uàŸerst minderheitenfeindliche, deutschnationale Politik betreibt. Dieser Mann kommt fà¼r die Schà¼tzen also als "Verbà¼ndeter" in Frage.
Ihr Antifaschismus hat immer wieder einen antiitalienischen Charakter, den wir nie teilen werden. Antifaschismus sollte nicht dazu missbraucht werden, um Ressentiments zu schà¼ren gegen andere Mitbà¼rger unseres Landes. Antifaschimus wà¤re eigentlich das Gegenteil. Sie haben die falsche Spur gewà¤hlt, Herr Bacher, und wir folgen Ihnen darin nicht.
Es gibt in Ihrem Antifaschismus weitere Elemente, die Ihre Glaubwà¼rdigkeit in Frage stellen. So muss man das Verhalten des Schà¼tzenbundes selbst unter die Lupe nehmen. Wenn die Schà¼tzen heute gegen die Tolomeische Toponomastik aufmarschieren, so ist das gut und recht, keineswegs gut und recht sind aber die Slogans wie ”Tirol - seit 750 Jahren deutsch”. Das ist eine Geschichtslà¼ge. Tirol war immer dreisprachig - oder wollen die Schà¼tzen etwa leugnen, dass die Ladiner seit eh und je in diesem Land leben, wollen die Schà¼tzen etwa leugnen, dass das Tirol der Monarchie auch italienische Bà¼rger hatte? Auch das heutige Sà¼dtirol ist dreisprachig und nicht einsprachig deutsch. Wollen Sie die Ladiner germanisieren oder gar verjagen? Die im Land lebenden Italiener haben im à¼brigen auch das Heimatrecht, es ist auch ihr Land. Sà¼dtirol ist nicht ein Besitz der deutschen Sprachgruppe - solche Hegemoniegedanken sind uns fremd.
Auch die vom Schà¼tzenbund verwendete Toponomastik nimmt keine Rà¼cksicht auf die Ladiner - immerhin die à¤lteste Sprachgruppe im Land, die Deutschen sind geschichtlich gesehen ja auch nur Zugewanderte. Der Schà¼tzenbund verwendet fà¼r die ladinischen Ortschaften nur die deutschen Namen, nicht die ladinischen. Damit legt der Schà¼tzenbund jenes Verhalten an den Tag, das es bei den nationalistisch gesinnten Italienern kritisiert.
Wir fordern Minderheitenrechte fà¼r alle, nicht fà¼r eine einzige ethnische Gruppe.
Mit freundlichen Grà¼àŸen
Mateo Taibon, Gesellschaft fà¼r bedrohte Và¶lker
http://www.gfbv.it/2c-stampa/01-2/010828de.html
Art. Matteo Verani - Saronno (VA)
7° - '93
5° Reggimento Artiglieria da Montagna
Batteria Comando e Servizi - Ambulanziere
Caserma Druso - Silandro (BZ)